rambo 4


1
alle flugblattschreiber, auf ewig ohne credits
restlos asketisch längst im weltbezug
nennen wie texter planer drucker wisser
als ihre legitime stelle: anonymität
sagen: wie fiesheit, ketzerei und haltung
ist sie der wurzelstock der profession
formt furor überschätzung übertreibung
ist noch der radikalsten geste scheuer lohn


2 (referee)
es steh’n am snookertisch verliebte augen
die kennen wollen den, der kugeln trägt
die loben wollen alle akkuraten griffe, hände
und alles, was zu kennen sagen loben lohnt.
was diese schönheit uns mit gesten gibt, das ist nicht
verkörperung von disziplin, getarnt als eleganz
sondern die umsicht, die da trotzt der hierarchien härte
spricht dem verborgensein des snooker-dritten hohn


3  (workers)
es sind die tausend teams der unsichtbaren hände
eng anverwandelt schon den tischen, böden, ihrem tun
es macht sie alsbald klanglos mit-verschwinden
phantome dann im wesen längst & lange schon.
was einer zweien dreien sich bemächtigt,
heißt: ein jähes ende jeder spontaneität
das auszubuchstabieren ist, sagt man, mühselig
es einzufangen sinnlos, weil: geschönt


4  (stallone)
wir widersprechen laut der abgeschauten meinung
im konterfei des lieblings stecke nur ein einziges gesicht
sodass das schöne schauen unsres lieblings
runterzurechnen sei auf eben diesen einen sinn
wenn doch im antlitz unsres lieblings vielmehr wohnen
weit mehr als tausend blicke, harren längst der möglichkeit
ihr stilles sehnen auch einmal zu sagen
ellenweit hinaus über des fiesen lieblings kinn